Recap 2022

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Die KKON digital 2022

Der September im Zeichen von Kotlin

Inoffiziell hatte sich der Begriff »Kotlin-Festival« schnell etabliert: Mit 4 Veranstaltungstagen im September setzte die KKON in ihrem zweiten Jahr ganz neue Maßstäbe. Nicht nur der am schnellsten ausverkaufte Workshop zu Koroutinen traf den Nerv des Publikums, auch alle anderen Workshop-Themen waren gefragt: Kotlin Multiplatform, Testing, funktionale Programmierung, Jetpack Compose und Kotlin DSL. Höhepunkt der Entwicklerkonferenz von Rheinwerk: der Konferenztag mit 2 Keynotes, 3 Tracks und 17 Vorträgen.

»You cannot fool all the people all the time«

Den Auftakt zur Konferenz machte Rachel Appel von JetBrains mit ihrer Keynote zu Dark Patterns – die auch, aber nicht nur, in der Software-Entwicklung zu finden sind. Als Individuen treffen wir täglich zwischen 35.000 und 1 Million Entscheidungen, so Rachel, die allermeisten davon unterbewusst im Autopilot-Modus. Genau hier setzen Dark Patterns an, die insbesondere Konsument*innen dazu verleiten oder gar zwingen, Entscheidungen zu treffen, die ihren Interessen entgegenlaufen.

Zwar seien Dark Patterns häufig »accidentially bad design«, das mit entsprechenden Review-Prozessen gefunden werden könne. Aber Rachel warnte anhand vieler plakativer Beispiele ausdrücklich davor, Nutzerinnen und Nutzer absichtlich in die Dark-Pattern-Falle zu locken: Es ließen sich vielleicht schnelle Gewinne abschöpfen, aber letztlich verursachen Dark Patterns versteckte Kosten und seien oft der Grund für unzufriedene Kunden und ihren Churn. »Find ethical alternatives that really consider the customer’s needs and wants«, so lautete ihr Appell an alle Entwickler*innen.

»That really was just a great talk, not only for tech people but great for everyone. I loved it.«

Teilnehmer-Feedback zur Keynote von Rachel Appel

Die Kunde verbreiten, wie cool Kotlin ist!

In Track 1 war Anton Arhipov aus Tallinn zugeschaltet, dass sich Developer oft für Kotlin entscheiden, weil so viele Features so gut zusammenspielen und ineinandergreifen. Diese »Feature Sympathy« mache es für ihn interessant, einen Blick auf die Features hinter den Features zu werfen: Default Values und Named Arguments etwa, aber auch Type-safe Builders oder Builder Inference. »You have seen it being used maybe, but you didn’t think more about it« – fast schon das Motto für alle weiteren Vorträge, für die die KKON erneut den perfekten Rahmen bot.

So riet Werner Eberling in seinem Talk »To Ktor or not to Ktor?«, die Entwicklung von Rest-APIs mit Kotlin im Backend einfach einmal auszuprobieren – und präsentierte Schritt für Schritt das Vorgehen in einem Ktor-Projekt live im Code. Ebenso live zeigte Jilles van Gurp den Quellcode einer kleinen Full-stack-App mit Kotlin und untermauerte seine These: »In 2022, Kotlin is already a more complete full stack language than JavaScript ever was.«

Jörn Dinkla ging auf das Zusammenspiel von Koroutinen und testgetriebener Entwicklung als Grundlage für eine sorgenfreie nebenläufige Softwareentwicklung ein – ein guter Anknüpfungspunkt für Marcin Moskała in seinem Talk zu »Volksweisheiten« über Koroutinen in Kotlin. Er wolle sich, in Anlehnung an Multimillionär Brad Sugars, zukünftig folgendermaßen zitieren lassen: »Kotlin co-routines are all about relationships.«

Den Schlusspunkt in Track 1 setzte Fabian Rump, indem er zeigte, wie man die Kotlin Symbol Processing API anstelle des Kotlin Annotation Processing Tools verwenden kann, um einen Annotationsprozessor zu erstellen. Sein Fazit lautete: Dank der leichten Integration ins Projekt und des einfachen Zugriffs auf tiefergehende Strukturen hat man viele Möglichkeiten gewonnen, sowohl durch die analytische Komponente als auch durch Codegenerierung.

»Ich freue mich über die ganzen Talks. Nur schade, dass so viele parallel laufen! xD«

Teilnehmer-Feedback im Konferenz-Chat

Aus großer Kraft folgt große Verantwortung

Track 2 fiel insbesondere durch zwei Grundlagenvorträge auf: Volkmar Vogel erläuterte wie auch im Vorjahr die Basics auf dem Weg von Java zu Kotlin. Er konstatierte aber, dass man sich gar nicht entscheiden müsse, sondern Kotlin und Java auch wild gemixt werden könnten. Annyce Davis zeigte in ihrem MVP-Powertalk, wie sich ein Produkt von der Idee bis zur ersten Version entwickeln lässt, sodass es auch am Markt besteht. Ihr Appell an alle projektbeteiligten Personen: »Don’t let perfect be the enemy of good!«

Michael Sperber bot tolle Einblicke in eine Praxis, die funktionale und objektorientierte Programmierung in Kotlin zusammenbringt: Monaden, »das programmierbare Semikolon«. Michal Harakal wählte einen ganz anderen Programmieransatz, indem er die KI selbstständig Code generieren ließ, nicht nur im Kontext von Code Completion. Ein Highlight seiner Demo bestand darin, wie er dafür sorgte, dass die KI den erzeugten Code nach und nach verbesserte, indem er wiederum den Input optimierte, den die KI von ihm bekam.

Anton Keks stellte im weiteren Verlauf der Konferenz sein eigenes Framework »Klite« der Öffentlichkeit vor, eine Premiere bei der KKON. Urs Peter hielt schließlich ein gelungenes Plädoyer für idiomatischen, ausdrucksstarken Code: Sein Refactoring im Live-Coding-Modus, bei dem er seine zehn »Kebote« direkt anwendete, bot ein Füllhorn praktischer Tipps für die Entwicklungspraxis.

Wouldn’t it be nice, if …

Sven Ruppert beschäftigte sich in Track 3 mit der Supply Chain der Softwareentwicklung: Vom Quelltext und dessen Modifizierung über das Git-Repository, die Build-Infrastruktur und Binaries bis in die Repositories gilt es, jeden möglichen Angriffspunkt bestmöglich abzusichern. Seine Erkenntnis aus so mancher »Tour de Force«: Es helfe immer, mögliche Schwachstellen frühzeitig zu entdecken – und generell könne es nicht schaden, immer so viele Informationen wie möglich zur Verfügung zu haben. Eine ganz andere Zukunftsvision malte Benedikt Jerat in seinem Talk: wie der Ist-Zustand des Pattern Matchings in Kotlin (und in anderen Sprachen) aussieht und was es idealerweise noch bräuchte, um Pattern Matching in Kotlin bestmöglich zu implementieren.

Christian Schwörer zeigte per Live-Coding, was sich beim Framework Quarkus im letzten Jahr getan hat, und er stellte anhand eines kleinen, rudimentären Quarkus-Services eine geeignete Teststrategie vor. Im einzigen Vortrag mit zwei Speakern versuchten Jan Hauer und Johannes Link die Frage zu beantworten, wie Enterprise-Anwendungen der Zukunft mit Kotlin und der GraalVM von Oracle aufgebaut werden könnten. Ihre vorläufige Antwort: für das Thema Skalierung viel stärker auf reaktive Microservices zu setzen, weil Kotlin dafür die perfekte Programmiersprache ist; für die Ausfallsicherheit wiederum auf GraalVM, denn die kürzere Startzeit erlaube es, auf so manche Redundanzen zu verzichten.

Die Einführung in Domain Specific Languages mit Kotlin von Michael Arndt bot schließlich einen sehr guten und verständlichen Vorgeschmack für das, was er in seinem Workshop Ende September vertiefte.

Unvergessen blieb den meisten der knapp 100 Teilnehmer*innen die Mittags-Keynote von Sebastian Aigner. Der Zurück-in-die-Zukunft-Fan hatte seine Präsentation passenderweise mit »Back to the StdLib« überschrieben – und rauschte wie vom DeLorean getrieben durch seine Code-Beispiele zur Standard Library in Kotlin. »Hattest Du noch weitere Sachen geplant, die Du jetzt nicht gezeigt hast?«, fragte ihn Moderator Hendrik am Ende seines Vortrags. Und in der Tat hatte er nur die Hälfte seiner geplanten Ideen untergebracht. Ein Fingerzeig in die tatsächliche Zukunft – für die KKON 2023?

»Sebastian + Live-Coding-Vorträge = ❤️«

Teilnehmer-Feedback zur Mittags-Keynote

Live on tape – alle Vorträge jederzeit abrufbar

Dieser Recap gibt nur einen kleinen Einblick in das, was parallel in den Tracks verhandelt wurde. So standen auch die Teilnehmenden des Konferenztages immer wieder vor der Frage, welche der Speakerinnen und Speaker sie sich live anhören wollten. Nicht zuletzt, um die Chance zu nutzen, den internationalen Kotlin-Koryphäen die wichtigsten Fragen direkt im KKON-Chat zu stellen. Alle Vorträge wurden deshalb aufgezeichnet – für die individuelle Kotlin-Auffrischung zu jeder Zeit.

Alle, die es noch genauer wissen wollten, konnten in Praxisworkshops tief in Kotlin einsteigen: insgesamt 6 ganztägige Sessions fanden im Festival-September statt, ein weiterer Workshop zu Jetpack Compose wurde für November in Planung genommen. Kotlin-Praxis auf ganzer Linie.

Die KKON digital – ein voller Erfolg

Die Rheinwerk Konferenz für Kotlin war auch im Jahr 2022 ein Erlebnis, denn sie zeigte erneut, wie anspruchsvoll, aufregend und zugleich spaßig die Softwareentwicklung sein kann. Das belegte auch das positive Feedback der Teilnehmenden – vielen Dank, dass Ihr die KKON wieder zu einem herausragenden Event gemacht habt!

Danke!

Zudem möchten wir uns herzlich bei all jenen bedanken, die die diesjährige Online-Konferenz möglich gemacht haben. Bei unseren Speakerinnen und Speakern: Euer Wissen ist es, das unsere Entwicklerkonferenz erst auf das Niveau hebt, für das sie so geschätzt wird! Vielen Dank auch an JetBrains – für die Unterstützung und für Kotlin! Darüber hinaus gilt unser Dank allen, die uns für diese Konferenz unterstützt haben: das Regieteam um Robert Kleine, die Sponsoren REWE digital und grandcentrix, die Gesellschaft für Informatik als Partner, das Team von SCOOCS, mit dem wir die Lernplattform realisiert haben, sowie alle Helferinnen und Helfer, die diese beiden Tage rund um Kotlin ermöglicht haben.

Schickt uns Eure Recaps!

Wie habt Ihr unsere Konferenz erlebt? Sendet uns Eure Recap-Artikel und Blogbeiträge per E-Mail an konferenz@rheinwerk-verlag.de – wir nehmen sie gerne hier mit auf!

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Den Auftakt zur Konferenz machte Rachel Appel von JetBrains mit ihrer Keynote zu Dark Patterns – die auch, aber nicht nur, in der Software-Entwicklung zu finden sind. Als Individuen treffen wir täglich zwischen 35.000 und 1 Million Entscheidungen, so Rachel, die allermeisten davon unterbewusst im Autopilot-Modus. Genau hier setzen Dark Patterns an, die insbesondere Konsument*innen dazu verleiten oder gar zwingen, Entscheidungen zu treffen, die ihren Interessen entgegenlaufen.

Zwar seien Dark Patterns häufig »accidentially bad design«, das mit entsprechenden Review-Prozessen gefunden werden könne. Aber Rachel warnte anhand vieler plakativer Beispiele ausdrücklich davor, Nutzerinnen und Nutzer absichtlich in die Dark-Pattern-Falle zu locken: Es ließen sich vielleicht schnelle Gewinne abschöpfen, aber letztlich verursachen Dark Patterns versteckte Kosten und seien oft der Grund für unzufriedene Kunden und ihren Churn. »Find ethical alternatives that really consider the customer’s needs and wants«, so lautete ihr Appell an alle Entwickler*innen.

Den Auftakt zur Konferenz machte Rachel Appel von JetBrains mit ihrer Keynote zu Dark Patterns – die auch, aber nicht nur, in der Software-Entwicklung zu finden sind. Als Individuen treffen wir täglich zwischen 35.000 und 1 Million Entscheidungen, so Rachel, die allermeisten davon unterbewusst im Autopilot-Modus. Genau hier setzen Dark Patterns an, die insbesondere Konsument*innen dazu verleiten oder gar zwingen, Entscheidungen zu treffen, die ihren Interessen entgegenlaufen.

Zwar seien Dark Patterns häufig »accidentially bad design«, das mit entsprechenden Review-Prozessen gefunden werden könne. Aber Rachel warnte anhand vieler plakativer Beispiele ausdrücklich davor, Nutzerinnen und Nutzer absichtlich in die Dark-Pattern-Falle zu locken: Es ließen sich vielleicht schnelle Gewinne abschöpfen, aber letztlich verursachen Dark Patterns versteckte Kosten und seien oft der Grund für unzufriedene Kunden und ihren Churn. »Find ethical alternatives that really consider the customer’s needs and wants«, so lautete ihr Appell an alle Entwickler*innen.

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